Slide0

NEWS

Smidl, wer sonst?

Sunday is Raceday, hiess es auch dieses Mal in Cham in der mit Fahrer, Fans, VIP’s vollbesetzen Lounge von „Racing Unleashed“. Doch dieser Sonntag, der 19. Januar 2020, war ein ganz Besonderer – denn noch nie ging es hier um so viel Prestige und Preisgeld bei den Rennen mit den hochwertigen Rennsimulatoren „made in Maranello“.


Die Boliden waren bereit, die Atmosphäre konnte nicht stimmiger sein, auf den Schultern der Fahrer lastete ein enormer Druck – und das Knistern der Spannung war hörbar. Dazu beigetragen hat sicherlich auch der alte Zandvoort-Dünenkurs, eine höchst anspruchsvolle, sehr kurvenreiche, enge Strecke, die die Fahrer herausforderte. Michal Smidl, der gross-gewachsene, bullige Tscheche war nach seinen letzten Challenge-Siegen in Folge der grosse Favorit auf die Siegprämie von 30.000 Franken. Vor allem er hatte am Finaltag eine Herkules-Aufgabe vor sich. Denn eigentlich konnte er ja nur verlieren – alles andere als der Sieg, wäre für ihn eine herbe Niederlage gewesen. „Jedes Rennen muss zuerst gefahren werden, bevor man weiss, wo man liegt und wie man in Fahrt ist“, stapelte der stärkste Fahrer des Varga Sim Racing Teams bereits vor den Ausscheidungsrennen (HotLaping) tief.

Doch Smidl konnte seiner absoluten Favoritenstellen gerecht werden: In den HotLapings, im Achtel-, im Viertel- wie im Halbfinal und erst recht im Final. Smidl hatte wie gewohnt den Rennsimulator, die Strecke und die Konkurrenten im Griff - und fuhr einmal mehr einen souveränen Erfolg heraus.

Erst kurz nach der Zieldurchfahrt erkannte man, unter welchem Erfolgsdruck und unter welcher Spannung der Tscheche stand. Denn kaum über der Ziellinie brachen bei ihm alle Dämme. Noch im Cockpit sitzend schrie er wie Tarzan seine Freue hinaus. Kaum ausgestiegen tanzte er mit der Zielflagge übers Parkett und umarmte, erneut tänzelnd seine Teamkollegen Vojtech Polesny (5.) und Thomas Dolezel (10.) sowie seinen Teamchef Stefan Varga.

Michal Smidl Gewinner der Racer League

Bei Smidl brachen alle Dämme

Beim Siegerinterview und der anschliessenden Siegerehrung liess er seine Freudentränen freien Lauf: Ein grosser Mann, ein noch grösserer Sieger – und ein grossartiger Rennsimulator-Fahrer. Keineswegs schmälern soll diese Lobeshymne an Smidl die ebenso grossartigen und verdienten Leistungen von Felix Hirsiger und Simon Danner sowie Dustin Wüest – dem Zweiten, Dritten und Vierten des Finalrennens.


Für Hirsiger, den Gesamtsieger unserer sieben Challenge-Rennen 2019, war dieser zweite Rang ebenso „programmiert“, wie Platz 1 für Smidl. Auch bei Hirsiger ging es „nur“ darum, den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Dagegen war Simon Danner’s Platz 3 geradezu überraschend. „Die Chance hat sich mir geboten – und ich habe zugepackt“, freute sich Simon Danner sichtlich über diesen Podiumsplatz im Final. Für Dustin Wüest war am Schluss die Final-Qualifikation ein weiterer Beweis dafür, dass er mit seinen intensiven Vorbereitungen auf dem richtigen Weg ist.

Rennfahrer-Profis als Rennkommissäre

Es ging um sehr viel Geld in diesem Final. Deswegen war es naheliegend, für stritte Szenen oder Manöver in den Rennen Rennfahrer-Profis und einen F1-Experten zu Rate zu ziehen: Andrea Montermini, Gary Hirsch und Peter Lattmann bildeten am Finaltag das Rennkommissär-Trio. Der Italiener Montermini ist Ex-Formel-1-Fahrer, Ex-Ferrari-F1-Test- und Entwicklungspilot, Leiter der Racing Unleashed Academy und Mitentwickler unserer Rennsimulator-Technologie und -Software. Der Genfer Gary Hirsch ist erfolgreicher Le-Mans-Fahrer. Der Winterthurer Peter Lattmann ist der Doyen der CH-F1-Journalisten, Nachwuchs-Teamchef und -Förderer.