Der Rennbericht der sechsten Challenge: Monza

In der Formel 1 wäre bereits ein Punktgewinn von Nico Hülkenberg in Monza ein Erfolg für den deutschen Motorsport gewesen. Deutlich besser lief es auf dem italienischen Traditionskurs für die Münchner Lounge in unserer Championship, die am letzten Wochenende ebenfalls im königlichen Park unterwegs war. Gleich drei Simracing-Piloten standen auf dem Podium. Den Rennsieg sicherte sich der Tschechische Profi Michal Smidl vor den beiden Deutschen Florian Hasse und Angelo Michel.

Es war ein turbulentes Rennen mit Führungswechseln in nahezu jeder Runde. Nach einem Dreifacherfolg für die Münchner Lounge sah es zunächst gar nicht aus. Dominik Dedic, der einen der Simulatoren von Kemptthal pilotiert, führte das Rennen lange an. Am Ende musste er Alejandro Sanchez und Smidl ziehen lassen. Letzterer kollidierte zwischenzeitlich unverschuldet mit dem Kroaten, der daraufhin eine Strafe bekam und damit auch seinen dritten Platz am grünen Tisch verlor.
Sanchez, der die Führung der Racer League erst beim letzten Rennen in Zürich an Smidl verlor, musste im Getümmel in der zweiten Schikane abkürzen, gab daraufhin einen Platz nicht zurück und wurde ebenfalls von den Stewards bestraft.
Weil das Feld so eng beisammen ins Ziel einfährt (Die ersten 10 Fahrer trennen keine 12 Sekunden!) purzelt der Madrilene sogar noch vom Podest. Die Nutznießer waren die Münchner Piloten Smidl, Hasse und Michel.

„Am Anfang wollte ich es ruhig angehen und die Möglichkeiten nutzen. Postwendend war ich schon auf der Zwei“, fasst Smidl zusammen. „Leider gab es dann den Kontakt mit Dominik, für den ich nichts konnte.“
Der Tscheche nutzte bereits in der ersten Rennhälfte nahezu alle seiner Push2Pass-Aktivierungen. „Es war unfassbar viel los und einige langsamere Fahrer waren vor mir, an denen ich schnell vorbei wollte. Aber nächstes Mal sollte ich dennoch lieber nicht wie ein Verrückter den Push2Pass-Knopf drücken, um später noch welche zu haben“, schmunzelt der Simracer von Team Redline, für das auch Formel-1-Überflieger Max Verstappen startet.

Mit diesem Sieg baut der dreimalige RU-Champion die vor kurzem gewonnene Führung in der Meisterschaft auf 17 Punkte aus. Hinter ihm lauern Sanchez und Michel. Nach dem Erfolg in Monza ist Smidl zudem der erste Pilot der Meisterschaft, der zwei aufeinanderfolgende Rennen gewinnen konnte.

Das gelang auch in der Challenger League noch keinem Fahrer. In der Klasse mit Fahrhilfen-Unterstützung ging es ebenfalls turbulent zur Sache - und somit profitieren auch hier alle Fahrer auf dem Podium von Strafen gegen die Fahrer vor ihnen.
Die deutschen Heyder-Brüder hatten das Geschehen nach einer tollen Startphase eigentlich im Griff, bekämpften sich aber so sehr, dass Agustin Torlaschi aus der Lounge in Madrid auf- und überholen konnte.

Dank Strafen gegen Torlaschi, Lorenzo Heyder und Adrian Gomez stehen schlussendlich Joshua Heyder (1.), Janik Pletscher (2.) und der spanische Streamer Borja Zazo (3.) auf dem Podest.
Heyder belohnt sich mit diesem Sieg für einen tollen Start (Nach zwei Kurven sprang er von Platz 14 auf 6) und eine sehr bedachte und schnelle Fahrweise.
Auch für Pletscher sind diese 18 Punkte ein extremer Erfolg. Nach seinem Frühstart in Zürich wurde er für das KnockOut-Qualifying in Monza gesperrt und musste das Rennen vom letzten Platz in Angriff nehmen, während sein grosser Konkurrent Nico Fahland die Chance hatte, durchs Feld zu pflügen.
Der Deutsche startete dann von Platz neun ins Rennen, sammelte allerdings wegen einer 10-Sekunden-Strafe nur einen Punkt und verliert die Führung der Challenger League wieder an Pletscher.

Die nächsten Meisterschaftsrennen stehen am letzten September-Wochenende (29./30.09., Circuit de Catalunya) an. Wer gerne Teil der Challenger League wäre, findet auf der Website von Racing Unleashed alle Infos.

Top 3 Racer League

1. Michal Smidl – 96 Punkte
2. Alejandro Sanchez – 79 Punkte
3. Angelo Michel – 60 Punkte

Top 3 Challenger League

1. Janik Pletscher – 90 Punkte
2. Nico Fahland – 83 Punkte
3. Marcos Valverde – 65 Punkte